Abbildung Wikipedia: Die drei Ebenen der Biodiversität
Was ist Biodiversität?
Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens.
Kein Lebewesen lebt für sich allein. Alles ist miteinander verbunden und voneinander abhängig. Zur Biodiversität – der Vielfalt von Lebensräumen, Arten und Genen – gehören auch wir Menschen. Doch der Zustand der biologischen Vielfalt ist kritisch. Die Biodiversität ist für unsere Lebensqualität unabdingbar. Ihr verdanken wir unsere Nahrung, sauberes Wasser und Luft, Kleidung, Energie, Baustoffe, Medikamente sowie bewohnbare Landschaften. Eine intakte Biodiversität ist von grösstem Wert für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Der Zustand der biologischen Vielfalt in der Schweiz ist alarmierend. Ein Drittel aller untersuchten Tier- und Pflanzenarten ist bedroht. Auch um die Lebensräume steht es nicht besser: So haben beispielsweise die Moore seit 1900 einen Flächenrückgang von 82% erlitten. Der Lebensraum für einheimische Tier- und Pflanzenarten geht aber nicht nur flächenmässig verloren, auch die Qualität der Lebensräume nimmt stetig ab. .
Auf einen Landwirtschaftlichen Betrieb sind vom Gesetz her, mindestens 7 % Ökologische Ausgleichsfläche vorgeschrieben.
Was macht unser Hof dafür?
Wir bewirtschaften, (stand 01.01.2020) total 11.8 ha Ökologische Ausgleichsfläche das sind 25% unserer Bewirtschafteten Fläche. Warum 7.8 ha mehr als vorgeschrieben?
- Weil zum Teil von der Topografie her nur Weide – oder Mähweidewirtschaft möglich ist.
- Weil das Verhältnis geben und nehmen auch in der Natur das zentrale Mittel ist, die Biodiversität zu fördern.
Neu ab dem Jahr 2018 haben wir zusammen mit dem Rotary Club Nidau-Biel:
- 2'000 m2 Weidefläche aus der Produktion genommen, um den Erhalt der Biodiversität noch mehr zu fördern.
- Die Fläche wird mit einer Informationstafel erklärt und soll das Verständnis für Biodiversität fördern.
- Die bebaute Fläche ist gut zugänglich an einem öffentlichen Wanderweg (Oberhalb Mullen).
Lebensräume auf dieser Fläche:
Extensive Wiese:
- Der späte Schnitt ermöglichen Heuschrecken, Feldhasen und bodenbrütenden Vogelarten, sich erfolgreich fortzupflanzen.
- Fördert die Pflanzenvielfalt sowie das Nektarangebot für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
Hochstamm-Feldobstbäume:
- Wichtiger Lebensraum für höhlenbrütende Vögel, Insekten und diverse Kleinsäuger wie Fledermäuse, Igel, Wiesel etc.
Wildblumenwiese:
- Besteht zu 100% aus CH-Wildgräsern und CH-Wildblumen.
Hecken:
- Ist eine der artenreichsten Lebensräume in der Kulturlandschaft. Wildtiere wie Feldhase und Hermelin finden Schutz und Deckung vor Gefahren.
- Dichte Gebüsche sind geeignete Brutplätze für Vögel wie Goldammer, Grasmücke und Neuntöter.
- Reiches Nahrungsangebot an Blüten und Beeren. Wertvoller Überwinterungsort für Insekten und andere Kleintiere.
Asthaufen:
- Werden von Reptilien wie Eidechsen, Ringelnattern bewohnt. Igel und Hermelin finden Unterschlupf.
Steinhaufen:
- Werden genutzt von Eidechsen, Schlangen und Schmetterlingen. Sie finden bei den Steinen Wärmequellen.
Trockenmauern:
- Lebensraum für wärmeliebende Arten. Versteck und Überwinterungsort für Insekten, Reptilien und kleine Säugetiere.
Teich, Tümpel:
- Laichgebiet für Frösche, Kröten und Molche. Lebensraum für Libellen, Köcherfliegen und andere Insekten, die wiederum Nahrung für grössere Tiere darstellen.
- Vernetzungsfunktion zwischen grösseren Gewässern und anderen Lebensräumen.
Nisthilfen:
- Nistkasten und Insektennisthilfen in Obstanlagen bieten wichtige Brutmöglichkeiten.
Sitzbank:
- Erholungsort für den Wanderer.
Presseberichte
Einsatz für die Biodiversität (Bieler Tagblatt, 2019)
Es blüht und riecht, es kräucht und fleucht und es summt und brummt auf einer Wiese in Tschugg, der neuen Heimat für viele Tiere, die alle in der Region heimisch sind und vom Aussterben bedroht.
» Beitrag als PDF: Einsatz für die... (895 KB)
Videos zum Thema